Heute ist wieder der Micra dran. Auf geht’s gen Westen. Bei erster Gelegenheit verlassen wir die Schnellstraße um möglichst jeden Schlenker, den die Topographie der Insel bereit hält nachzufahren. So nähern wir uns auf der alten Küstenstraße Ribeira brava. Hier sind zwar auch schon die Reisebusse, der Ort hat aber seinen Charm bewahrt: Die Kirche zum heiligen Benedikt, die Wunder der Errettung vor den Fluten (heutzutage durch martialischen Wasserbau), nette Läden, die Uferpromenade und das Strandcafe.

Unser nächstes Ziel ist der kleine Fischerort Paul do Mar. Gesperrte Wege, Umleitungen, neue Straßen: bald ist auch unser Google ziemlich ratlos, das Navi im Auto hat ohnedies schon lange aufgegeben. So kommen wir unverhofft in Gegenden, in die sich wohl selten Fremde verirren. Schließlich schaffen wir doch noch die richtige Abfahrt zu erwischen und fahren die Klippen entlang tief hinunter ans Meer.

Der historische Ortskern von Paul do Mar ist gut erhalten, viele Häuser sind renoviert bzw. behutsam modernisiert. Wir schlendern durch den Ort und wandern ein kleines Stück hinauf bis zum Wasserfall. Es folgt, wie könnte es anders sein, die Hafenkneipe mit Blick auf den Fischerhafen.

Und weiter geht die Fahrt des Micra bis ins Land der Miradauros. Der Leuchtturm an der Westspitze Madeiras ist unser erster Aussichtspunkt. Auch wenn der Blick vom Ende der alten Welt etwas Wolkenverhangen erscheint, haben wir Glück. Der Regen erwischt uns immer nur, wenn wir schon wieder im Auto sitzen. Bis zur casa del cha und dem Miradauro Fio klart es wieder auf. In Cabo geht’s dann zur Kapelle zum schönen Tod und weiter bis zur Aussichtskanzel auf der Klippe und zum Miradauro von Vermelha.

Ehe der nächste Regenguss auf uns nieder prasselt schaffen wir auch noch einen Blick in den Abgrund der gaganta funda zu werfen.

Genug vom rauen Westen und ab in den sonnigen Süden! Bei Ponta del Sol schwimmen wir noch in den Sonnenuntergang.